Alte Aktienspinnerei – Universitätsbibliothek, Straße der Nationen 33
In unmittelbarer Nähe zum Chemnitzer Hauptbahnhof gelegen, bildet die Alte Aktienspinnerei nach ihrer umfassenden Sanierung einen stattlichen Anblick. Ehemals Spinnerei, dann Hauptsitz der Stadtbibliothek und Bühne des Figurentheaters, wird das Gebäude jetzt von der Technischen Universität Chemnitz als Universitätsbibliothek und Archiv genutzt (werden).
Schönherrfabrik, Schönherrstraße 8
Louis Ferdinand Schönherr startete hier ab 1851 die industrielle Serienproduktion von Webstühlen – bereits 20 Jahre später produzierte er dort den 10.000sten Webstuhl. Eine eigene Gießerei, eine Betriebsfeuerwehr und die auf eine auf Spul- und gar Baumaschinen ausgeweitete Produktion – all das befand sich auf dem ca. 83.000 Quadratmeter großen Areal. Nach schrittweiser Sanierung entstand seit 1990 ein breites Konvolut neuer Ideen, Nutzungen und Mieter.
Haase-Fabrik, Rochlitzer Straße 19
Mit der Verleihung des Bleichprivilegs 1357 wurde die Grundlage für die Entwicklung von Chemnitz zum Textilstandort gelegt. Entlang der Flüsse entstanden Webereien, Spinnereien und Trockenhäuser – aber auch Färbereien, wie die des Industriellen Theodor Haase. Behutsam saniert, ist dieser imposante Backsteinbau heute wieder ein mittelständischer Firmensitz.
Janssen-Fabrik, Schloßstraße 12
Direkt gegenüber der Haase-Fabrik, auf der anderen Flussseite, liegt die ehemalige Strumpfwirkerei William Janssen aus dem Jahr 1894. Heute kann man darin wohnen, shoppen – oder im Restaurant „Janssen“ gut speisen.
Jugendherberge „eins“, Getreidemarkt 1
Ein Umformwerk für die Straßenbahnen in der Innenstadt musste her – deshalb entstand um 1908 ein entsprechendes Gebäude am Rande der Chemnitzer Innenstadt. Ein Zweckbau mit Ecken und Kanten im Stil moderner Sachlichkeit wurde in den Goldenen Zwanzigern ergänzt – und überlebte den Bombenangriff 1945. Heute kann man darin übernachten oder auch tagen: die Jugendherberge „eins“ bietet genügend Raum dafür!
Viadukt Beckerbrücke, Beckerstraße / Annaberger Straße
Als Nachfolger einer Steinbrücke über die Chemnitz wurde das Viadukt in seiner heutigen Form bis 1909 fertiggestellt. Es steht als Sinnbild der Vernetzung und des engagierten Bürgertums noch heute und ist ein herausragendes und identitätsstiftendes Industriedenkmal.
Wirkbau, Annaberger Straße 73
Der Grundstein für den Wirkbau wurde bereits 1883 gelegt – es folgte die Bebauung eines komplexen Gebäudegeländes unter anderem mit dem markanten Uhrenturm. Carl Schubert und Bruno Salzer etablierten hier Deutschlands größtes Werk für Textilmaschinen. Heute sind viele Teile großzügig saniert und neue Heimat vieler Unternehmen, Künstler und gastronomischer Einrichtungen.
Museum für Sächsische Fahrzeuge, Zwickauer Straße 77
Geschichte lässt sich am besten an historischen Orten nachvollziehen. Deshalb ist es nur logisch, dass sich das Museum für Sächsische Fahrzeuge in einem Parkhaus befindet. Konkret: in den 1928 errichteten Stern-Garagen, einer der ältesten erhaltenen Hochgaragen Deutschlands.
Sächsisches Industriemuseum Chemnitz, Zwickauer Straße 119
In den ehemaligen Räumlichkeiten mehrerer Gießereien angesiedelt, zeigt das Sächsische Industriemuseum an seinem Standort in Chemnitz einen guten Einblick in über 200 Jahre sächsischer Industriegeschichte. Als ein Schauplatz der Landesausstellung 2020 liegt der Fokus hier auf Maschinen.
Poelzig-Bau, Ulmenstraße 3
Auch in diesem, derzeit noch in Sanierung befindlichen, Objekt war einst die Textilindustrie beheimatet. Der vom Architekten Hans Poelzig entworfene Bau steht als Schlüsselobjekt der Industriegeschichte an der Schwelle zwischen Expressionismus und Sachlichkeit stellvertretend für die Moderne in Chemnitz. Nach dem Umbau entstehen hier großzügige Wohnungen.
Villa Esche, Parkstraße 58
Florierende Industrie führt teilweise zu großem Reichtum, weshalb es nicht verwunderlich ist, dass der Textilfabrikant Herbert Eugen Esche im Jahr 1902 den belgischen Architekten Henry van de Velde mit dem Bau seiner Villa beauftragte. Das Ensemble ist weitgehend erhalten geblieben und dient heute als Museum und Veranstaltungsort.