Was ist für euch eine Garage - kann man eure Häuser als „Mobilitätsgaragen“ bezeichnen?
Dirk: Bei uns steckt die Garage schon im Namen - die Hochgarage heißt offiziell Stern-Garagenhof. Und das sieht man natürlich auch noch. Der historische Aufzug ist ein tolles Beispiel dafür und in den ehemaligen Parktaschen stehen jetzt unsere Exponate. „Mobilität“ findet bei uns noch jede Menge statt. Zu unseren Markentreffen beispielsweise kommen jedes Jahr Besucher – teilweise mit ihren eigenen historischen Fahrzeugen – aus ganz Deutschland und sogar anderen Ländern.
Claudia: Ich habe mich seit der Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2025 stärker mit dem Begriff auseinandergesetzt und ja, wir sehen uns als Wagenhalle, als Garage, als Depot oder als Remise - es ist ein historischer Ort, der seine ganz eigene Geschichte erzählt! In einer Garage kann für mich alles versteckt sein, vom Lager bis zum Party-Raum. Und bei uns passieren manchmal auch Dinge, die man nicht erwarten würde, zum Beispiel fand hier auch mal Theater mitten in der Kulisse der Straßenbahnen statt.
Eure Museen befinden sich beide an der Zwickauer Straße - was macht diese Straße für euch aus und was sollte man auf dem Weg zwischen euren Häusern nicht verpassen?
Claudia: Auf dem Weg zwischen den Häusern kann man ganz viel entdecken - natürlich liegt das Industriemuseum auf dem Weg aber die Zwickauer Straße hat einfach ihren ganz eigenen Look. Ich habe das früher immer „morbiden Charme“ genannt und musste das erst lieben lernen - aber es hat ein ganz eigenes Flair, das ich nicht missen möchte.
Dirk: Für mich ist das ein echtes Chemnitz-Phänomen: egal, über welche breite Zufahrtstraße man nach Chemnitz kam, es sah alles schlimm aus. Inzwischen hat sich die Zwickauer Straße schon sehr verändert. Einiges finde ich schon sehr gelungen und modern - den Intenta-Neubau zum Beispiel. Und überall am Wegesrand findet man einen Teil der Chemnitzer Fahrzeuggeschichte, vom Museum Gunzenhauser über die Wanderer Werke bis hin zu den alten Diamant-Werken ganz am Ende der Zwickauer Straße.
Welche Pläne habt ihr für eure Häuser für die Zukunft?
Dirk: Dazu machen wir uns natürlich ständig Gedanken ob und wie das Museum erweitert werden könnte.
Claudia: Wir haben einen konkreten Nutzungsplan für die nächsten Jahre. Wir haben zum Beispiel den Ikarus 180, davon gibt es nur noch 3 Stück auf der Welt und einer gehört zu unserer Sammlung. Zudem ist unser Museum eine Interventionsfläche der Kulturhauptstadtbewerbung und das ist einfach eine unglaubliche Chance für uns als Verein und für das Museum. Darauf freuen wir uns sehr.